Notwendigkeit und Hilfe
- Merle
- 14. Sept. 2018
- 1 Min. Lesezeit
Vor Kurzem bin ich in unserer Küche ausgerutscht. Die kaputte Spülmaschine war mal wieder ausgelaufen und hatte einen kleinen See auf dem Boden verursacht, den ich nicht gesehen hatte, sodass ich mich urplötzlich auf dem Boden wieder gefunden habe. Scheinbar hatte ich im Fallen mit meinem Unterarm an der Anrichte längs schrammend gebremst. Das tat ganz schön weh.
Die ganze Situation hatte mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen und mich so weit aus dem Konzept gebracht, dass mir erstmal schwindelig war. Aus meiner WG waren gleich zwei, drei da, die mich fragten ob sie mich halten sollten, mir einen Stuhl und etwas zum Kühlen gebracht haben und eben so lange bis ich wieder bei mir war unaufdringlich da blieben.
Wenn es wirklich brennt, dann ist jemand da. Wenn es crasht und man offensichtlich hilflos ist, dann kommen Menschen, dann ist die Situation klar und es ist auch klar was zu tun ist.
Was aber ist in der langen Phase davor?
Was, wenn es nicht so schnell geht wie ein Sturz in dem Fall? Was, wenn die Situation sich langsam in eine Überforderung und Hilflosigkeit verändert? Wann fragst du um Hilfe, wann sehen andere die Situation so klar bzw. klarer als du?
Insbesondere: Wann rechtfertigst du vor dir selbst, andere um Hilfe zu fragen?
„Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eher von Stärke und von Offenheit“, meinte einer meiner Mitbewohner dazu.
Wie siehst du das?
Meine Gedanken zu deinem Post "Notwendigkeit und Hilfe." Am Ende habe ich mich bei Rumi und Fried bedient, weil ich Werke der beiden mag ;-)
Hilfe und Berührbarkeit
Vor Langem war ich stark! Oder vor Langem wollte ich stark sein. Oder vor Langem glaubte ich, stark sein zu müssen
Stark sein bedeutete, ES allein zu schaffen. Hilfe zu benötigen bedeutete versagt zu haben.
Versagen? Ich? Nicht gut genug sein? Ich?
Stark sein macht einsam sein. Weil Stark sein verschweigt schwach sein und weil Verschweigen macht einsam!
Wer sich nicht zeigt, kann nicht gesehen, wer sich nicht zeigt, kann nicht gespiegelt, so bleibt die Klarheit nur ein Traum.
Jenseits von Stärke und Schwäche gibt es einen Ort.
Dort begegnen wir uns.
Dann ist um Hilfe bitten…