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  • AutorenbildMerle

Raum, leer, dunkel. Allein. Angst. Bewegung



Im Grunde lebe ich meine tiefste Angst. Jetzt gerade.

Auch während - sogar gerade indem - ich versuche, mich davor zu schützen.

Ich tumble durch's Leben, nehme Dinge visuell wahr von denen ich schlussendlich nicht sagen kann, ob sie objektiv existieren oder einfach Ausgeburten meiner Fantasie sind, bin alleine und weiß nicht, wie lange ich hier sein werde.

Meine tiefste Angst ist: In einen dunklen Keller gestoßen werden der so pechschwarz und dunkel ist, dass ich absolut nichts sehen kann. In dem ich jegliches Zeitgefühl verliere und in dem ich mich nur tastend vorwärts bewegen kann. In dem ich nicht weiß, wie lange ich hier gehalten werde. Ob Ungeheuer im Dunkeln auf mich lauern.


Allein. Meine Nackenhaare stellen sich auf, ich werde fahrig und mir schießen wilde Gedanken durch den Kopf. Ich reagiere auf jedes Geräusch, ob nun real vorhanden oder nur eingebildet. Ich werde verrückt. Ich vergesse mich. Schreie, hilflos, weine. Komme zur Ruhe. Im Kreislauf.


--


Und jetzt? Was kann ich tun? Schließlich scheine ich alle Zeit der Welt in diesem Keller zu haben.


Meine Antwort ist: Ich kann anfangen, mich zu bewegen. Kann Kontakt aufnehmen, erst einmal zum Boden, dann eventuell zu Weiterem. Kann den Raum in dem ich mich befinde erkunden. Ich kann alle Sinne dabei einschalten und ich kann vor allem mich selbst wahrnehmen, meine Bewegungen sinnlich wahrnehmen und - also wenn ich schon alle Zeit der Welt habe umso mehr: - meine Bewegungen genießen, Töne von mir geben und die Stille damit füllen, den Raum füllen erfahren erobern. Und wahrnehmen wie viel ich bin, wenn ich alleine bin.

Und dabei für andere selbst zum Licht werde - so hell, dass alles um mich herum erstrahlt und andere erstrahlen lässt, indem ich einfach nur bin. Indem ich zeige, dass das möglich ist. In seiner größten Angst zu leben - und verbotenerweise damit anzufangen, diese zu genießen und mal zu gucken wie die Monster darauf reagieren ;-)

Wenn andere den Blitz der Leidenschaft und den Donner des Wollens verbunden mit den vielen tausend Tropfen des Genießens als Erstrahlen beschreiben, dann ist entweder das Gewitter noch nicht groß genug oder aber diese Menschen sind gerade sehr visuell unterwegs.



Welche sind eure Ängste? Und wie schafft ihr es, mit ihnen euer Leben zu gestalten?

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